„Ihr seid Segensbringer und Botschafter Gottes“

Bistum Trier eröffnet seine Sternsinger-Aktion in Saarbrücken

„Kinder stärken – Kinder schützen. In Indonesien und weltweit“ – unter dieser Überschrift hat am Montag, 2. Januar, im Bistum Trier die diesjährige Sternsinger-Aktion begonnen. Fast 200 Sternsingerinnen und Sternsinger und ihre erwachsenen Begleitpersonen haben in der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken am bistumsweiten Eröffnungsgottesdienst mit Weihbischof Franz Josef Gebert teilgenommen. Mit dabei war auch eine Sternsinger-Delegation aus Ensheim/Bistum Speyer.

„Ihr steht hier stellvertretend für alle Kinder und Jugendlichen in unserem Bistum, die sich auf den Weg machen, um die frohe Botschaft vom neugeborenen Kind in Bethlehem zu verkünden und Kinder weltweit, denen es nicht so gut geht, zu unterstützen. Das ist etwas ganz Wunderbares", sagte Gebert in seiner Begrüßung.

 

Was Erwachsene von Kindern lernen können – nämlich Fantasie, Ehrlichkeit und vor allem Fröhlichkeit – darum drehte sich die Predigt in Form eines Rollenspiels zwischen Gemeindereferentin Ute Grell und einer Sternsingerin. „Erwachsene lachen am Tag nur 15 bis 20 Mal, Kinder hingegen über 400 Mal“, so die kleine Königin. Grell stimmte zu: „Kinder leben im Jetzt. Sie denken nicht, dass früher alles besser war. Sie sind wie Jesus. Sie sind groß im Verzeihen. Sie haben viel mehr Vertrauen und denken nicht an eine Gegenleistung.“ Den Gedanken griff Gebert auf: „Jesus sagt: Die Kleinsten sind die Größten.“ Er selbst ist als hilfsbedürftiger Säugling auf die Welt gekommen, „doch selbst der mächtige König Herodes hatte Angst vor ihm“. Oft könnten Menschen nur groß sein, wenn sie andere klein hielten, bei Gott sei dies umgekehrt: „Gott herrscht, in dem der uns Menschen liebt, in dem er Kind geworden ist, lächelt er uns an in der Krippe.“ Gebert bat Gott für ein gutes Gelingen der diesjährigen Sternsinger-Aktion und dankte den Kindern und Jugendlichen für ihren Einsatz: „Ihr seid Segensbringer und besondere Boten Gottes. Ihr seid das Gold, das die Weisen zur Krippe gebracht haben.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Organist Frederic Horf, der vorab mit den Sternsingerinnen und Sternsinger die speziell für die diesjährige Aktion Dreikönigssingen komponierten Lieder einstudierte. Hauptamtliche des Pastoralen Raums Saarbrücken hatten den Gottesdienst vorbereitet, der neben Gebert auch von Domvikar Tim Benno Sturm und Jugendpfarrer Thomas Hufschmidt zelebriert wurde. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Jugendkirche zog die Sternsingerschar zum St. Johanner Markt. Am Marktbrunnen stimmten sie „Stern über Bethlehem“ an. Anschließend teilte sich die Gruppe auf, um den Segen in der Stadt zu verteilen. So besuchten sie Oberbürgermeister Uwe Conradt im Saarbrücker Rathaus, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo im Saarbrücker Schloss, die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger in der Staatskanzlei, die Caritas sowie die Saarbrücker Wärmestube. In der Basilika St. Johann begaben sich einige zudem auf die Spuren des Widerstandskämpfers Willi Graf.

„Ich finde es schön, dass wir wieder wie vor Corona Sternsingen können“, sagte Amelie Schanne aus Ommersheim. Die 13-Jährige ist seit ihrer Erstkommunion als Sternsingerin aktiv. „Es macht großen Spaß und es ist toll, dabei etwas Gutes tun zu können.“ Als Dankeschön bekamen die Kinder und Jugendlichen einen Sternsinger-Beutel mit der Aufschrift „Du bist königlich!“ geschenkt. „Der ist prima für die Segensaufkleber – und natürlich auch die Süßigkeiten“, sagte Jugendpfarrer Thomas Hufschmidt.

 

Hintergrund:

Im Fokus der Aktion Dreikönigssingen 2023 steht das Thema Kinderschutz, Schwerpunktregion ist in diesem Jahr der Inselstaat Indonesien. Weltweit leiden Kinder unter Gewalt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind – das ist jedes zweite Kind. Kinder und Jugendliche, die Gewalt erfahren mussten, werden in Projekten der Sternsinger psycho-sozial betreut und beraten. So unterstützen die Sternsinger beispielsweise die ALIT-Stiftung in Indonesien. Seit mehr als zwanzig Jahren unterstützt ALIT an mehreren Standorten Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen gefährdet sind oder Opfer von Gewalt wurden. In von ALIT organisierten Präventionskursen lernen junge Menschen, was sie stark macht: Zusammenhalt, Freundschaften, zuverlässige Beziehungen und respektvolle Kommunikation.

Die Aktion Dreikönigssingen hat sich seit ihrem Start 1959 zur weltgrößten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Mit den Spenden fördert sie weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. Seit 1959 kamen insgesamt rund 1,27 Milliarden Euro zusammen. Mehr als 77.400 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten damit unterstützt werden. Mehr Informationen gibt es unter: www.sternsinger.de

Fotos und Text: Ute Kirch, Bischöfliche Pressestelle 

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