Trier/Koblenz/Saarbrücken – Die Katholische Jugend im Bistum Trier setzt ein deutliches Zeichen gegen rechtsextremistisches Gedankengut und für eine offene und solidarische Gesellschaft: Auf der Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) haben die 40 engagierten Mitglieder aus verschiedenen Jugendverbänden als ihren neuen Vorsitzenden Paul Berens gewählt und einen Antrag verabschiedet, der sich klar gegen Rechts positioniert. Er war das Ergebnis reger Diskussionen im Jugendhaus Trier im Robert Schuman-Haus, wo die Versammlung Ende Januar stattfand.
Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt! Wir fordern Demokratie und Vielfalt“ ruft der BDKJ Trier die katholische Kirche auf, öffentlich Stellung zu christlichen Werten zu beziehen und sich gegen Hass, Diskriminierung und rassistische Ideologien zu positionieren. Zudem erwarte man von allen demokratischen Parteien, sich klar von Hetze und antidemokratischen Parteien zu distanzieren und aktiv für eine pluralistische und demokratische Zivilgesellschaft einzutreten. Das gelte insbesondere für das Saarland und Rheinland-Pfalz, auf deren Landesgebieten sich die Diözese erstreckt. Die katholischen Jugendverbände im Bistum Trier setzen sich seit Jahrzehnten für Demokratie und Vielfalt ein. Für sie bedeute dieses Engagement auch, die politische Bildungsarbeit weiter auszubauen, wie die Delegierten deutlich machten. „Es ist eine Aufgabe der Jugendverbände, politisches Bewusstsein und Demokratieverständnis zu wecken und zu stärken“, unterstrich Kerstin Knopp, Leiterin der Abteilung Jugend im Bischöflichen Generalvikariat Trier. Programme und Aktivitäten richte man so aus, dass junge Menschen ermutigt werden, sich für eine friedliche, offene, vielfältige und inklusive Gesellschaft zu engagieren.
Die Jugendverbände fordern junge Menschen auf, ihr Stimmrecht bei allen anstehenden Wahlen wahrzunehmen. „Denkt daran, dass jede Stimme zählt, dass eure Stimme zählt! Durch euer Kreuz setzt ihr ein Zeichen. Zeigt, dass ihr Verantwortung übernehmt und bereit seid, für eure Zukunft einzutreten“ so Knopp weiter. Sie bitte alle Menschen, mit der Wahl auch die Interessen der Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen und zu schützen. Es gelte, Verantwortung zu übernehmen und klar und deutlich zu sagen: „Nie wieder ist jetzt!“ Den Antrag hatten die Katholische Studierende Jugend (KSJ) und die Kolpingjugend eingebracht, weil es gerade in der aktuellen Zeit wichtiger denn je sei, sich klar gegen Rechtsextremismus zu stellen. „Besonders, weil bestimmte Parteien die Jugendverbandsarbeit extrem schwächen wollen. Da müssen wir als BDKJ gegenhalten“, betonte Lars Weise von der Kolpingjugend. Angesichts der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der letzten Monate in Deutschland und Europa wollen die katholischen Jugendverbände politisch entgegenwirken. Sie bekräftigten nachdrücklich, dass ihre Grundsätze und Werte unvereinbar sind mit den Inhalten antidemokratischer Parteien oder Personen. Vielfalt, Weltoffenheit, Menschenwürde, Gemeinschaft ohne Ausgrenzung, eine bessere Zukunft und Demokratie stünden rechten Ideologien entgegen.
Nach einer längeren Vakanz konnte auf der Versammlung ein neuer Diözesanvorstand gewählt werden. Die Delegierten gratulierten Paul Berens zu seiner Wahl und dankten allen Kandidaten für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, sich für das Amt zu bewerben. Berens betonte, zur NS-Zeit habe es auch „mit Schweigen und dem Wegschauen der Gesellschaft“ angefangen, doch das Geschehene dürfe auf gar keinen Fall wieder passieren. „Macht euch deshalb laut gegen die Demokratiefeinde unserer Zeit und nutzt am 23. Februar eure Stimme bei der Bundestagswahl! Als BDKJ stehen wir auch für die Interessen von Kindern und Jugendlichen zukünftiger Generationen ein. Denkt bei der Wahl daher bitte auch an eure Kinder und Kindeskinder“, motivierte er besonders junge Leute für den Gang zur Wahlurne.
Pressmitteilung der Bischöflichen Pressestelle Trier vom 31. Januar 2025