Bolivienpartnerschaft setzt auf junge Menschen und Klimaschutz

Vereinbarung zwischen Bistümern Hildesheim, Trier und Kirche Boliviens bis 2030

Trier/Hildesheim/Sucre – Junge Menschen, mehr Beteiligung von Frauen und der Einsatz für Umwelt und Klima: Das sind drei der Schwerpunkte, die künftig die Bolivienpartnerschaft zwischen den Bistümern Trier, Hildesheim und der katholischen Kirche Boliviens setzen möchte. Dokumentiert sind diese und weitere Perspektiven in der weiterentwickelten „Partnerschaftsvereinbarung 2021“, die Bischof Dr. Stephan Ackermann und weitere Partner am 3. Oktober während eines Gottesdienstes im Dom feierlich unterzeichnet haben. Damit endete zugleich die Bolivienpartnerschaftswoche, in der Online-Gesprächsrunden, Klimapilgerwege und ein Gesangsworkshop dazu eingeladen hatten, sich mit dem Partnerland Bolivien, mit Initiativen, Projekten und gemeinsamen Zielen zu beschäftigen.

Vor allem der gemeinsame Einsatz für Klimagerechtigkeit und einen nachhaltigen Umgang mit der Natur prägten die diesjährige Partnerschaftswoche in Bolivien, Hildesheim und Trier. So riefen die Kirchen dazu auf, die globalen Klimademonstrationen der Fridays-for-Future-Bewegung am 24. September zu unterstützen. Sowohl in Bolivien als auch im Bistum Trier fanden Klimapilgerwege, Familiengottesdienste zum Thema Natur und Online-Vorträge statt. Die vor allem von christlichen Jugendverbänden organisierte Initiative „Christians for Future“ übergab ihre Forderungen an 39 Bistumsleitungen deutschlandweit. In Bolivien liefen Baumpflanzaktionen für einen Partnerschaftswald, der auch mit Spenden aus dem jährlichen Radrundkurs um den Trierer Dom unterstützt wird.

Den gemeinsamen Weg mutig weitergehen und voneinander lernen

In der feierlichen Vesper im Dom bei der Unterzeichnung der Partnerschaftsvereinbarung sagte Ackermann, zwar hätten die Partnerkirchen im vergangenen Jahr das Jubiläum zum 60. Geburtstag der Partnerschaft nicht so würdigen können wie geplant. Doch sie hätten die Zeit genutzt und sich mit der vor zehn Jahren gemeinsam verfassten Partnerschaftsvereinbarung auseinandergesetzt und diese fortgeschrieben – zuletzt bei einer dreitägigen digitalen Zukunftskonferenz im Juli. „Wir verpflichten uns darin, den gemeinsamen Weg in Treue und auch mit Mut weiterzugehen“, betonte Ackermann. Besonders begrüßte er den emeritierten Erzbischof von La Paz, Edmundo Abastoflor, als langjährigen Freund in der Bolivienpartnerschaft und als Vertreter der bolivianischen Kirche. Abastoflor sagte am Rande seines Deutschland-Besuchs, es sei eine Partnerschaft auf Augenhöhe, geprägt durch gegenseitige Besuche, Austausch von jungen Freiwilligen, soziale Projekte und vieles mehr. Die Kirche und die Menschen in Bolivien hätten finanziell und organisatorisch durch vielseitige Projekte von der Partnerschaft profitiert, und die Bolivianer brächten einen großen Reichtum an Glaubensleben, an einer ganz selbstverständlich im Alltag gelebten Freude an Gott mit, von der auch deutsche Gemeinden lernen könnten.

Bei einer Online-Abschlusskonferenz nach dem Gottesdienst sagte Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim, dass die dreitägige Zukunftskonferenz ihm noch einmal den ganzen Reichtum der Bolivienpartnerschaft vor Augen geführt habe. Menschen unterschiedlichen Alters, aus völlig verschiedenen geographischen, sozialen und kulturellen Hintergründen seien zusammengekommen und hätten gemeinsam Ziele definiert, gelacht, gesungen, gebetet. Er hoffe, dass die Partnerschaftsvereinbarung 2030 viele Früchte tragen werde, sodass man miteinander diesen Weg weitergehen könne. Monsignore Ricardo Centellas, Erzbischof von Sucre, der mit vielen Weggefährten aus Bolivien zugeschaltet war, sagte in seinem Grußwort, es gelte, Herausforderungen wie die Bewahrung der Schöpfung gemeinsam anzugehen und den Weg der Geschwisterlichkeit und Solidarität fortzusetzen.

Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier, sein Pendant aus Hildesheim, Dr. Dietmar Müßig, und Cecilia Dörfelt, Leiterin der Partnerschaftskommission in La Paz, stellten abschließend die wichtigsten strategischen Ziele der Partnerschaftsvereinbarung vor. Neu sei auch die Einladung an engagierte Gruppen und Einrichtungen, sich die Vereinbarung zu eigen zu machen und eigene Vorhaben mit einzubringen.

S. Bastreri, Bischöfliche Pressestelle Trier (04.10.21)

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vlnr. Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche, Erzbischof em. Edmundo Abastoflor, Bischof Dr. Stephan Ackermann, Direktorin Mechthild Schabo und BDKJ-Diözesanvorsitzender Matthias Becker (Fotos: Simone Bastreri/Bistum Trier)
vlnr. Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche, Erzbischof em. Edmundo Abastoflor, Bischof Dr. Stephan Ackermann, Direktorin Mechthild Schabo und BDKJ-Diözesanvorsitzender Matthias Becker (Fotos: Simone Bastreri/Bistum Trier)